Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.
Konrad Adenauer

Wednesday, September 12, 2012

Grimstad and norwegian stereotypes

Nicht allzu viel hat sich in den letzten Wochen ereignet, gerade schien sich die marode Grausamkeit des Alltags vollends auszubreiten, da stand bereits der zweite NORSEC-Trip an. Eine Tagestour nach Grimstad, ein kleines verschlafenes Fischerstädtchen, mit zusätzlichem Zweitableger der University of Agder als Kleinformat für weitgehend technische Studiengänge. Ziel des Ausflugs sollte es werden uns auf die Spuren von Knut Hamsun und Hendrik Ibsen, Norwegens bedeutenste Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, zu begeben.
Pünktlich, und dieses "pünktlich" ist weitaus ernstzunehmender als das "deutsche pünktlich", hier scheint es sich oftmals um Millisekunden  zu handeln, verließ unsere Gruppe im gecharterten Bus das Eingangsgelände der Universität um 8.29,437 am Morgen. Nach ungefähr einer halben Stunde ertönte die Käpt'n - Blaubär - Stimme unseres Teachers Nils mit der typischen Ankündigung "And now we will have our first stop to visit the house of Hamsun. You can leave your things in the bus. Hurry up." Und so bewegte sich die "flotte Meute" raus aus dem Bus, Nils, Maryann und Torolf (unser Spezialist in Hamsun-Ibsen-Literatur und Geschichte) hinterher. Im stereotypisch-japanischen Eilschritt zum Hamsuns Haus, in welchem nun seine Enkelin zu leben scheint, weiter zu seiner etwas weiter in den Wäldern liegenden Hütte, gefüllt mit Büchern, sogar fensterdeckend, wo er seine Literatur zu schreiben pflegte. "And now back to the bus".
 



Weiter zum nächsten Stopp, der Ableger der Uni, um eine Kanelsnør und einen Kaffee in der Cafeteria einzunehmen. Weiter zum nächsten Stopp, ein Kräutergarten und ein alter Baum, der innen so hohl war, dass 7 (in Worten: Sieben), unserer Studenten hinein passten. Dann fing es nach alt-norwegischer Art und nach einem bedeckt nieselregenhaften Morgen an zu Schütten aus Eimern. Glücklicherweise hatten wir gerade, na? was ?, na unseren BUS erreicht. Wir näherten uns dem Downtown und zusätzlich näherten sich Sonnenstrahlen. Nach einer kurzen Pause am Hafen besuchten wir das Museum, ursprünglich Ibsens Haus, und anschließend durchliefen wir, wie sollte es anders sein, im Eilgang eine recht hügelige Hikingtour beginnend in der Stadt, hoch auf Berge und Felsen und wieder talwärts.






Belohnt schienen wir plötzlich geworden zu sein, mit wunderschönem Wetter am Hafen ... 
 ...während der Museumstour außen ....
 ...als auch innen. Wobei dies dann natürlich niemanden interessierte. Aber das Kaffeekränzchen war schon ganz nett, die Plauschthematik erschien mir jedoch etwas antik.














 Auf dem höchsten Punkt der Hikintour angekommen erstreckte sich ein sehr schöner Blick auf das kleine Städtchen, wovon wir jedoch nur gefühlte 27, 892 Sekunden etwas hatten.

Und schnell noch ein Foto, tätäratääää! 
Schnell wieder runter - "Hurry up".









Im Eiltempo (nein, es ist wirklich nicht übertrieben, denn in Norwegen muss der Zeitplan strikt eingehalten werden und das schaffen sie sogar so gut, dass wir allzu oft vor veriegelten Türen stehen oder niemand anzutreffen ist, da wir 7,98 Minuten zu früh angekommen sind) wieder Richtung Hafen. Dort hingegen wurden wir mit einem prächtigen Segelboot(-trip) belohnt. Nachdem wir alle Platz gefunden hatten und die Tampten los waren ging es auf zu neuen Ufern. Ähm, nein nicht ganz, lediglich zur nächsten kleinen Insel. Vor lauter Fotografieren hab ich allerdings verpasst wer genau nun dort lebte. Ich werde mich bemühen es nachträglich herauszufinden.


 Rechts im Bild unser kleines Piraten Segelboot ohne gehisste Segel. Angekommen auf der kleinen noch verschlafeneren Insel.

Wer kann mir erzählen wer hier lebte???
 Zum Genießen, so wie wir es taten.





 Nils, der Käpt'n Blaubär und ein "sogenannter Native", also Urbürger dieser Insel.
Noch mehr Urbürger und ne Katze. 
Es hatte was von einer klischeehaften Postkarte.










Abschließend lässt sich noch hinzufügen, dass der Weg zurück zum Festland der einer wirklichen Bootstour glich. Gaaaanz, aber wirklich gaaaanz viel Wellengang, Sonne .... wenn nicht das gräßliche Gegröhle einiger Damen an Board, die Wanderungen mit einer Handtaschenpräsentation verwechseln, gewesen wäre, hätte ich es als durchaus, zwar wellenreichen, aber nichtsdestoweniger entspannten Heimweg erklären können. Danke Gröhltussies, bleibt doch beim nächsten Mal einfach zu Hause. Naja, ganz so schlimm war es dann ja auch wieder nicht. Ist ja auch irgenwie witzig. Also, ich schließe damit, dass es zwar sehr oft im Eiltempo geschehen muss, trotzalledem aber wirklich auf höchster Darbietung basiert, was die Norweger uns offerieren.

Der Abend terminierte mit einem Event, genannt International Pub, an welchem die Studenten dazu aufgerufen sind ihre Länder darzubieten. Da es sich um die erste Folge handelte, begannen wir mit Norwegen. Und auch ich empfand, ebenso wie meine Blogfolgerin fourtysix04 das präsentierte Video als derart witzig, um es Euch, meinen heiligen Lesern, nicht vorenthalten zu wollen.


[Please notice the funny norwegian accent]

No comments: